Heute ist der Tag der Lebensmittelverschwendung – definitiv kein Grund zum Jubeln. Das BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) gibt an, dass jede und jeder von uns 150 Gramm Lebensmittel wegwirft – und zwar jeden Tag! Pro Jahr macht das 55 Kilogramm noch genießbare Lebensmittel, die wir einfach so wegwerfen. Und es wird leider noch erschreckender: Die Umweltschutzorganisation WWF hat in einer Studie aus dem Jahr 2015 errechnet, dass alle seit Jahresbeginn bis zum 2. Mai produzierten Lebensmittel es nicht vom Acker bis auf unsere Teller geschafft haben. Anders gesagt: Ab heute wird in Deutschland erst damit begonnen Nahrungsmittel für die Ernährung zu produzieren. Dies möchten wir ändern und setzen uns mit unserem kleinen Onlineshop gegen die Lebensmittelverschwendung ein!
Gründe für Lebensmittelabfälle
Doch wieso landen so viele Produkte im Müll oder schaffen es überhaupt nicht auf unseren Teller? Die Antworten sind nicht nur im Konsumverhalten von uns Verbraucher*innen zu finden, sondern auch in Handel, Lebensmittelindustrie, bei Großverbrauchern und in der Landwirtschaft. Der größte Anteil mit 61 Prozent liegt nach einer Studie der Uni Stuttgart aus dem Jahr 2012 jedoch bei uns: Wir kaufen Großpackungen im Sonderangebot oder einfach mehr, als wir verbrauchen können. Wir verwerten unsere Essensreste nicht oder lagern Lebensmittel falsch, sodass sie schneller verderben. Ein weiterer Grund ist aber auch, dass bei vielen Produkten die Angabe des Mindesthaltbarkeitsdatum uns in die Irre führt und wir Produkte wegwerfen, die noch genießbar sind. So viel werfen wir weg: Ein großer Anteil der Abfälle in privaten Haushalten machen Obst und Gemüse aus!
© GfK-Studie 2020
Was Veggie Specials gegen Lebensmittelverschwendung tut
Wir retten ausgemusterten Tofu und andere bio und vegane Produkte, die auf Grund von kleineren Mängeln nicht mehr über die klassischen Vertriebswege verkauft werden dürfen. So können zum Beispiel Konsistenz, Größe und Farbe der Produkte von der Norm abweichen, die Etiketten sind fehlerhaft bedruckt oder das Produkt wiegt etwas weniger, als auf der Verpackung angegeben. Unter unserer Marke „Tofu Mama – Rettet Tofu-Waisenkinder“ können wir den ausgemusterten Tofu neu etikettieren und zu einem wesentlich günstigeren Preis weiterverkaufen – denn er schmeckt immer noch hervorragend. Bei uns findet ihr ausschließlich aussortierte und gerettete Lebensmittel. So machen wir bio und vegane Produkte für noch mehr Menschen zugänglich – auch mit kleinem Budget. Und ihr tut so gleich noch etwas gegen Lebensmittelverschwendung. Schaut hier in unserem Onlineshop vorbei und bestellt euer Lieblingsprodukt! Für unser Engagement sind wir dieses Jahr beim Bundespreis „Zu gut für die Tonne“ des BMEL nominiert worden.
© Veggiespecials/Mathias Beuger
Zero Waste-Bewegung: Initiativen und Projekte gegen Lebensmittelverschwendung
Wir freuen uns, dass es mittlerweile viele neue Initiativen und Projekte gibt, die sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen. Hier zeigen wir euch ein paar Initiativen, die uns besonders am Herzen liegen:
Foodsharing
Foodsharing ist eine 2012 entstandene Initiative gegen Lebensmittelverschwendung. Mitbegründet wurde der Verein foodsharing e. V. auch von Filmemacher („Taste the Waste“) Valentin Thurn. Bei Foodsharing rettet ein großes Team aus Ehrenamtlichen sog. Foodsavern übrig gebliebene Lebensmittel bei Bäckern, Supermärkten, Kantinen, Cafés, Hotels und Restaurants.. Die geretteten Produkte werden dann entweder unter Freunden, Familie, in der WG oder im privaten Umfeld geteilt oder zu sog. öffentlichen FAIRTeilern gebracht. Diese sind für alle offen und zugänglich und jeder kann sich bedienen. Aber auch als Privatperson kannst du deinen eigenen „Essenskorb“ auf die Plattform stellen, z. B. wenn du in Urlaub fährst und dein Kühlschrank noch voll ist.
The Good Food
Unsere Mitstreiter*innen gegen Lebensmittelverschwendung in Köln ist Deutschlands erster Reste-Supermarkt „The Good Food“. Hier können Verbraucher*innen zum „Zahl-was-es-dir-wert-ist“-Preis leckere Produkte kaufen, die schon abgelaufen, aber noch verzehrfähig sind. Das ehrenamtliche Team um Gründerin Nicole Klaski rettet außerdem zu kleine Kartoffeln, krumme Gurken oder überproduzierten Spargel. Auf Grund von Form oder Größe verkauft der klassische Lebensmittelhandel das krumme Obst und Gemüse nicht mehr – bei The Good Food findet es ein zweites zu Hause und hoffentlich auch bald auf eurem Teller – hier geht‘s zur Website.
SIRPLUS
SIRPLUS ist ein deutschlandweit agierendes Social Impact StartUp um Gründer und Geschäftsführer Raphael Fellmer . Bei SIRPLUS werden überschüssige Lebensmittel verkauft – sowohl in den eigenen Filialen in Berlin als auch im Onlineshop.